Die aktuelle Situation für den Öffentlichen Sektor ist von hoher Intensität an neuen regulatorischen Anforderungen, gleichzeitig aber auch von einer hohen Dynamik an erforderlichen Transformationsprozessen zur optimierten Servicebereitstellung geprägt. Unter diesen Gegebenheiten hat er seine für die Gesellschaft essenziellen Aufgaben zu erbringen.
Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen ergeben sich zwei wesentliche Gesichtspunkte, unter denen der Öffentliche Sektor gefordert ist:
Zum einen muss er eine Strategie und Maßnahmen entwickeln, wie er selbst seine Resilienz aufrechterhalten und stärken kann, um seine Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge weiterhin stabil anbieten zu können. Das erfordert Anpassungen in Organisations- und Entscheidungsstrukturen. Zum anderen wird – gerade in Zeiten von Instabilität und schwierigen Rahmenbedingungen – vom Öffentlichen Sektor immer häufiger zusätzlich verlangt, dass er aktiv anderen Akteuren Hilfestellung und Unterstützung bietet. Die Anforderungen liegen damit nicht nur in der Gewährleistung der eigenen Stabilität, sondern auch im Schaffen von Rahmenbedingungen, die zur Stabilität im Gesamtsystem beitragen.
In dieser Ausgabe blicken wir auf den Öffentlichen Sektor als stabiler Begleiter, der mit der Daseinsvorsorge
z. B. in den Bereichen Verwaltung, Versorgung oder Sicherheit gefragt ist. Dabei unterstützen wir ihn weiterhin gerne mit unserer Expertise und Begeisterung für seine Gestaltungskraft.
Die Themen unserer diesjährigen Ausgabe
Nachfolgend finden Sie einen Überblick unserer Artikel der aktuellen Ausgabe, die Sie hier kostenlos als Digitalausgabe bestellen können: Dimensionen anfordern!
Public Transformation
KI und Cybersecurity in der Verwaltung, die Digitalisierung des Gesundheitswesens sowie auch HR als strategischer Partner – das alles sind vielfältige Aufgaben, die der Öffentliche Sektor bestmöglich erfüllen muss.
Dabei ist es beeindruckend zu sehen, dass viele innovative Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, vom Öffentlichen Sektor angenommen und genutzt werden. Diese erleichtern es, sich solide und agil intern aufzustellen.
In einer sich ständig verändernden Welt ist HR mittlerweile mehr als nur ein unterstützender Bereich für den Öffentlichen Sektor. Als strategischer Partner kann HR ruhige Zeiten nutzen, um Organisationen auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Proaktive Planung und strategische Maßnahmen können die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit öffentlicher Organisationen stärken.
Autor:innen: Thomas Schmutzer, Alexandra Tomaschek
Für die Generation Z hat Sinn bzw. Purpose der Arbeitstätigkeit eine enorme Bedeutung und ist nach Jobsicherheit und Gehalt der wichtigste Faktor für die Entscheidung für einen Arbeitgeber.
Erfahren Sie mehr über die unerlässlichen Skills von Führungskräften in modernen Arbeitswelten, neue Führungsrollen, den Stellenwert von KI und den Wandel von HR-Abteilungen von Dienstleistern zu Gestaltern:
Podcast #78: HR der Zukunft - Folge 10 mit Michael Bartz (IMC Krems)
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die öffentliche Verwaltung in Österreich grundlegend zu transformieren. Durch die Automatisierung von Prozessen, die Verbesserung der Entscheidungsfindung und die Erhöhung der Effizienz können KI-Technologien den Öffentlichen Sektor moderner und bürger:innenfreundlicher gestalten.
Autoren: Michael Ginner, Klaus Schatz
In den letzten 12 Monaten ist eine Zunahme der Cyberangriffe um ca. 20 Prozent im Öffentlichen Sektor zu beobachten. Zu den Topsicherheitsmaßnahmen, die die öffentliche Verwaltung plant umzusetzen, zählt neben Business Continuity Management auch die Applikationssicherheit. In diesem Zusammenhang stehen die Digitalisierungsinitiativen des Bundes im Mittelpunkt, die auch von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten.
Autor: Robert Lamprecht
Das österreichische Gesundheitswesen steht vor technologischen und strukturellen Veränderungen. Zahlreiche Maßnahmen und gesetzliche Rahmenbedingungen sind inzwischen auf den digitalen Fortschritt ausgerichtet. Das stellt auch den Öffentlichen Sektor vor eine große Herausforderung. Digitale Lösungen werden dringend benötigt, um effizientere und patient:innenorientierte Gesundheitsdienste zu ermöglichen, die Innovationskraft zu steigern und bestehende Strukturen zu entlasten.
Autorin: Kathrin Bruckmayer
Das österreichische Gesundheitswesen – KPMG Healthcare-Studie
Public Finance
Verstärkt kommt in instabilen Zeiten ein Hilfeschrei nach dem Öffentlichen Sektor. Neben der raschen Anpassung von regulatorischen oder gesetzlichen Rahmenbedingungen oder der schnellen Umsetzung von Entwicklungs- und Ausbildungsprogrammen, betreffen diese Forderungen auch finanzielle Unterstützungen.
Wettbewerbsfähigkeit, Bürger:innenbeteiligungsmodelle, nachhaltiges Wirtschaften sowie Förderprogramme sind wesentliche Themen, mit denen sich der Öffentliche Sektor auseinandersetzen sollte.
Das Ende der Lohnzurückhaltung und die deutliche Verschlechterung des Produktivitätswachstums haben in Kerneuropa, vor allem in Österreich, zu einem massiven Verlust an Wettbewerbsfähigkeit geführt. Demgegenüber haben südliche Länder über Strukturreformen aufgeholt. Die Ausgangssituation in Österreich ist dennoch gut. Innovative und dynamische Unternehmen haben Gestaltungswillen. Es gibt viele Stellhebel, um den Abwärtstrend in der Wettbewerbsfähigkeit zu stoppen und in einen mindestens genauso starken Aufwärtstrend zu drehen.
Autor: Stefan Fink
Aufgrund stagnierender Ertragsanteile und steigender Kosten stehen viele Gemeinden in Österreich vor der Entscheidung, welche Projekte mit den verfügbaren finanziellen Mitteln umgesetzt und welche verschoben oder nicht durchgeführt werden sollen. Bürger:innenbeteiligungsmodelle bieten eine geeignete Lösung, um trotz angespannter Gemeindekassen kommunale Projekte zu realisieren.
Autor:innen: Michael Klewan, Karin Kovacs
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die EU-Taxonomie sind zwei bedeutende Regelwerke der Europäischen Union, die das Ziel verfolgen, nachhaltiges Wirtschaften zu fördern und Transparenz über die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Unternehmen zu schaffen. Obwohl diese Regelwerke primär auf private Unternehmen abzielen, könnten sie auch öffentliche Organisationen, die nicht direkt unter die Regulatorik fallen, maßgeblich beeinflussen.
Autorin: Marina Luggauer
Auch der Gesundheitssektor trägt zum nationalen CO₂-Fußabdruck bei und steht vor der Herausforderung, seine Emissionen zu reduzieren, um die globale Erwärmung einzugrenzen. Förderprogramme unterstützen diese Bemühungen, indem sie gleichzeitig die Kosten senken und die Versorgungssicherheit durch innovative Projekte erhöhen können.
Autorin: Andrea Pramböck
EU-Förderungen bieten eine bedeutende Chance für den Öffentlichen Sektor Österreichs angesichts der erheblichen finanziellen Verpflichtungen der Europäischen Union. Antragsteller müssen administrative Hürden, Kofinanzierungsanforderungen und strenge Überwachung bewältigen, um Projekte mit der sich entwickelnden EU-Regulatorik in Einklang zu bringen und eine effektive Mittelverwendung sowie erfolgreiche Ergebnisse sicherzustellen.
Autoren: Francesco Maffii, Wolfgang Ritzberger
Public Standards
Der Öffentliche Sektor hat sich mit einer Vielzahl an Regularien wie NIS2, EU-Beihilfenrecht oder ViDA auseinanderzusetzen. Die Erwartungen an ihn sind hoch und er muss noch viel stabiler sein und schneller agieren als je zuvor. Umso wichtiger ist es, dass er strukturell bestmöglich aufgestellt ist.
Die NIS2-Richtlinie ist eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (NIS), die von der Europäischen Union eingeführt wurde. Die NIS2-Richtlinie zielt darauf ab, die Resilienz und Reaktionsfähigkeit der EU gegenüber Cyberbedrohungen zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu stärken.
Autoren: Christoph Cede, Robert Lamprecht
Im Öffentlichen Sektor ist das EU-Beihilfenrecht ein wesentlicher Compliance-Aspekt, der allerdings häufig nicht ausreichend berücksichtigt wird. Um beträchtliche finanzielle Risken im Falle einer Rückforderung zu vermeiden, ist es zu empfehlen, bei allen Projekten und Maßnahmen vorab die beihilfenrechtlichen Implikationen zu prüfen.
Autoren: Franz Josef Arztmann, Stefan Niederstrasser, Stefan Rufera
Die Implementierung des ViDA-Pakets (VAT in the Digital Age) wird einen bedeutenden Schritt in der digitalen Entwicklung der Umsatzsteuer darstellen. Unternehmer:innen sollen zukünftig im B2B-Bereich verpflichtet werden, bei bestimmten grenzüberschreitenden Umsätzen E-Rechnungen zu empfangen bzw. auszustellen. Das damit einhergehende E-Reporting, E-Rechnungen innerhalb weniger Tage an das Finanzamt eingangs- wie ausgangsseitig zu melden, soll die bisherige Zusammenfassende Meldung ersetzen.
Autor:innen: Kirstin Krippner, Kurt Oberhuber, Birgit Trimmel