Ein vielversprechender Ausweg liegt im Aufbau einer unternehmenseigenen Energieeinheit – etwa in Form einer zentralen Energiegesellschaft. Diese übernimmt alle strategischen und operativen Energieaufgaben: von der Beschaffung über die Direktvermarktung bis hin zur Flexibilitätsnutzung und dem Energiemanagement.
A. Effizienzsteigerung und Kostenreduktion
Durch das Bündeln von Energiethemen in einer spezialisierten Einheit können Unternehmen
- eigene Erzeugungsanlagen wirtschaftlich optimal nutzen,
- Flexibilitätspotenziale gewinnbringend vermarkten.
- aktiv an Spot- und Intradaymärkten teilnehmen und,
- ihre Energiekosten mittel- bis langfristig senken.
Wer mehrere Standorte gemeinsam steuert, kann von Größenvorteilen profitieren und den Energieeinsatz im Unternehmen insgesamt effizienter koordinieren. Zwar sind Investitionen in IT, Know-how und Governance nötig – sie zahlen sich durch sinkende Abhängigkeiten von externen Versorgern jedoch schnell aus.
B. Flexibilität als neues Geschäftsmodell
Moderne Energiegesellschaften sind mehr als nur Kostenoptimierer – sie erschließen neue Erlösquellen. Batteriespeicher, Vehicle-to-Grid-Konzepte und Power-to-X-Anwendungen machen Unternehmen zu aktiven Playern im Energiesystem. Der eigene Aggregator innerhalb der Energiegesellschaft kann so Regelenergie- und Intraday-Märkte gezielt nutzen, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Dies muss dabei nicht zwingend durch eigene Trading Desks erfolgen, kann aber aus einer zentralen Energieeinheit erstmalig effizient und gewinnbringend an externe Dienstleister vergeben werden.
Zudem können strategisch eingesetzte Speicher Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen entkoppeln – ein echter Wettbewerbsvorteil in einem volatilen Marktumfeld.