In der heutigen krisenbelasteten Weltwirtschaft sind nicht nur die klassischen energieintensiven Unternehmen zunehmend mit volatilen Energiepreisen konfrontiert. Was liegt da näher, als dem Corporate Treasury, das üblicherweise neben anderen zentralen Aufgaben auch für die Steuerung von Finanzrisiken und die Sicherstellung der finanziellen Stabilität des Unternehmens sowie das zugehörige Reporting verantwortlich ist, eine weitere Aufgabe zu übertragen. Dabei steht das Treasury neben den spezifischen Herausforderungen, die bei der operativen Steuerung von Energiepreisrisiken mit derivativen Instrumenten auftreten, vor zusätzlichen Aufgaben beim Management der Auswirkungen auf Bilanz- und Controllingkennzahlen.
Eine Besonderheit dieser Instrumente für das Corporate Treasury liegt unter anderem darin, dass die für die Risikosteuerung von Energiepreisen eingesetzten derivativen Finanzinstrumente z.B. physisch gesettelte Standardhandelsinstrumente auf Strom, Gas oder Oil Products zwar häufig im Treasury abgeschlossen werden, die zugrundeliegenden Risiken allerdings in anderen Unternehmensteilen gemanagt werden, wie der Beschaffung oder der Logistik, teilweise sogar in separaten Rohstoffhandelsabteilungen. Daher müssen für eine angemessene Risikobeurteilung und -steuerung sowie das damit verbundene interne und externe Berichtswesen die zugrundeliegenden Daten aus den beteiligten Bereichen möglichst automatisiert lokalisiert, interpretiert, erhoben, qualitätsgesichert, transformiert, harmonisiert, verarbeitet und auch in geeigneter Weise aggregiert und reportet werden.