Mit Baselining Wertschöpfungspotenziale identifizieren

• Baselines sind der erste Schritt zum Identifizieren von Wertschöpfungspotenzialen.
• Sie ermöglichen eine ganzheitliche Sicht auf Themen wie Finanzen und Personalbestände und helfen dabei, verdeckte Werte zu identifizieren.
• Baselining stellt eine objektive Möglichkeit zur Messung und Verbesserung von Geschäfts- und Wertschöpfungsprozessen dar. 

In Situationen mit verschärftem Wettbewerb sind Unternehmen darauf angewiesen, ihr volles Wertschöpfungspotenzial zu realisieren, wenn sie sich am Markt behaupten wollen. Wo gibt es entlang der Wertschöpfungskette Optimierungs- oder Einsparmöglichkeiten? Entspricht das Geschäftsmodell den aktuellen Anforderungen oder gibt es ungenutzte Marktchancen? 

Baselines sind dabei der erste Schritt zum Identifizieren von Wertschöpfungspotenzialen. Sie ermöglichen eine ganzheitliche Sicht beispielsweise auf die Finanzen oder Personalbestände eines Unternehmens. Ihnen kommt daher eine wichtige Bedeutung bei der Ermittlung von Chancen zur Wertsteigerung zu.

Den aktuellen Stand der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens zu ermitteln, scheint auf den ersten Blick eine vergleichsweise einfache Aufgabe zu sein. Doch allein die Finanzthemen sind in der Regel weit im Unternehmen verstreut. Um hier Transparenz zu schaffen und ein tiefgreifendes Verständnis herzustellen, wird ein quantifizierbarer, datenbasierter Ansatz benötigt.

Dabei sollten Unternehmen sich drei wichtige Fragen beantworten: Verfügen sie über genug Ressourcen? Sind die Ressourcen zu teuer oder preiseffizient? Sind die richtigen Leute an den richtigen Stellen? 

Baselining ist ein Prozess, bei dem Referenzpunkte oder Ausgangswerte festgelegt werden. Diese dienen als Vergleichsbasis, um Transparenz über den aktuellen Stand herstellen. Der Begriff stammt aus der Datenanalyse. Dort bezieht sich Baselining auf die Bestimmung von Ausgangswerten oder Benchmarkdaten. 

Die Datenpunkte, die beim Baselining gewonnen werden, liefern eine Vergleichsbasis für die Bewertung von Leistungen in der Zukunft. Eine Baseline ermöglicht es, Veränderungen oder Trends im Laufe der Zeit zu erkennen und zu bewerten, ob bestimmte Entscheidungen positive oder negative Auswirkungen hatten.

Baselining ist damit eine wichtige Methode zur Überwachung und Verbesserung von Geschäfts- und Wertschöpfungsprozessen, da sie eine objektive Möglichkeit darstellt, um den Fortschritt, die Leistung sowie die Wirksamkeit von Maßnahmen im Laufe der Zeit zu messen.

Eine organisatorische Baseline liefert Unternehmen eine vollständige Sicht über alle Mitarbeitenden. Die Daten, die dafür erhoben werden müssen, schaffen Transparenz über den wahren Aktivitätsgrad innerhalb eines Unternehmens. 

Diese Baseline bietet zahlreiche Optimierungschancen. Sie liefert die Grundlage für einen Mechanismus, mit dem komplexe Organisationsstrukturen vereinfacht werden können, sowie die Informationen zum Identifizieren von Einsparpotenzialen.

Eine finanzielle Baseline ist das Gesamtbild aller finanziellen Leistungen eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums  - beispielsweise eines Quartals oder eines Geschäftsjahres. Sie stellt die Umsatzgenerierung und die dafür angefallenen Kosten vollständig und transparent dar. 

Die finanzielle Baseline hat als Datenpunkt eine besondere Bedeutung, weil sie die „einzige Quelle der Wahrheit“ darstellen soll (Single source of truth). Da weitreichende Entscheidungen auf Basis dieser Datenpunkte getroffen werden, ist es unabdingbar, dass diese valide sind.

Es gibt zwei Untertypen von finanziellen Baselines: einen für Kosten und einen für Einnahmen. In manchen Fällen ist jedoch nur einer dieser Untertypen anwendbar.

Wie können Baselines nun in der Praxis versteckte Werte aufdecken? Nehmen wir dazu ein Unternehmen, das seine Kostenstrukturen und Personalbestände über mehrere Abteilungen hinweg verstehen und optimieren möchte, und dazu Baselining nutzt. Dafür werden sämtliche Kosten- und Umsatzpositionen identifiziert und analysiert, um eine ganzheitliche Sicht auf die Finanzen und Personalbestände zu erhalten. 

Diese Vorgehensweise bietet Unternehmen mehrere Vorteile: Mit der gewonnenen Transparenz können effektivere Maßnahmen zur Leistungssteigerung ergriffen werden. Stellt sich beispielsweise heraus, dass sich durch die Fehlallokation von Mitarbeitenden Lagerbestände anhäufen oder Umsätze verhindert werden, lassen sich aus diesen Erkenntnissen direkt Verbesserungsmaßnahmen ableiten.

Der ganzheitliche Blick auf die an der Wertschöpfung beteiligten Prozesse liefert noch weitere Einblicke und Ansatzpunkte, beispielsweise für die Transformation oder die Automatisierung von Abläufen. Auch diese können weitere Kosteneinsparungen mit sich bringen. 

Um Baselines zu erstellen, die sowohl ein transparentes Bild der Organisation erzeugen als auch ein Verständnis aller Abläufe und Bestandteile der Wertschöpfung erlauben, ist ein Vorgehen in vier Phasen notwendig:

1. Dateneingabe und -aufbereitung

2. Verknüpfung und Abgleich von Datenquellen

3. Entwicklung von Baselines

4. Validierung und Durchführung weiterer Analysen

Dieser Ansatz wird durch vorausgefüllte Daten und eine Reihe automatisierter Prozesse bei der Erstellung von Excel-Dateien erleichtert. Eingabeprüfprozesse sorgen dafür, dass Fehler oder Abweichungen erkannt werden. Vorlagen lassen sich in Excel-Formate, Datenbanken und Dashboards umwandeln und daraus organisatorische und finanzielle Baseline-Reports erstellen.

Baselines sind ein wichtiger Bestandteil von Lösungen zur Leistungsverbesserung und Wertsteigerung von Unternehmen. Sie bieten eine ganzheitliche Sicht beispielsweise auf Finanzen und Personalbestand und helfen dabei, versteckte Werte aufzudecken. Der Einsatz des vierphasigen Ansatzes sowie von Daten- und Analysetools hilft Unternehmen dabei, Wertschöpfungspotenziale zu identifizieren, ihre Leistung zu verbessern und ihre Ressourcen effizienter zu nutzen.