Agiles Prozessmanagement stand im Fokus einer Podiumsdiskussion auf der Technet-Europe-Conference 2023, die von der Armed-Forces-Communications-and-Electronics-Association (AFCEA) in London ausgerichtet wurde. Das Panel-Thema: "Agile procurement and continuous partnership: Contribution and initial assessment from industry". AFCEA (Armed Forces Communications and Electronics Association) schafft seit 1946 ein Forum, welches Industrie, Politik, Wissenschaft und Militär zusammenbringt und vernetzt.
Maßgeblich beteiligt an der konkreten Debatte war Stefan Hefter, Partner, Defence & Space. Hefter blickt in Bezug auf Digitalisierungsprojekte sowie agiles Prozessmanagement auf 20 Jahre Erfahrung zurück.
Ziel der Diskussion war es, Ansichten und Meinungen auszutauschen, wie der Beschaffungsprozess von Streitkräften Innovationen und Innovationsbedarf rechtzeitig entdecken und fördern kann, sodass notwendige Innovationen schnell in der Truppe ankommen. In der Diskussion wies Stefan Hefter auf die Vorteile der Integration von agilen Methoden in den bestehenden Prozess hin. Konträr zur gängigen Meinung auf dem Panel betonte er aber, dass eine vollständige Transformation des Beschaffungsprozesses zum Agilen hin auch Risiken birgt.
Zwar schafft ein agiler Beschaffungsprozess Vorteile in der Flexibilität, wodurch neue Innovationen erkannt, erprobt und in der Truppe implementiert werden können. Gleichzeitig entstehen aber folgende Gefahren: Langfristige Projekte, wie es Rüstungsprojekte meistens sind, können durch agile Methoden nur unzureichend gesteuert werden und sie drohen, durch Scope Creep - der stückweisen Ausweitung der Anforderungen - immer umfangreicher und damit teurer zu werden.