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      Im ersten Quartal 2025 zeigte sich die deutsche Wirtschaft stabil: Das Bruttoinlandsprodukt legte leicht zu, und die gesunkene Inflation sowie höhere Realeinkommen stärkten die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher. Dennoch blieb die Konsumstimmung fragil. Viele Kundinnen und Kunden planen zwar wieder mehr Ausgaben – so stieg die Anschaffungsneigung im Mai 2025 leicht an –, gleichzeitig bleibt aber eine hohe Sparneigung bestehen. Viele nutzen das zusätzliche Einkommen nicht vollständig für den Konsum, sondern legen verstärkt Rücklagen an.

      Im Einzelhandel setzte sich der positive Trend aus dem zweiten Halbjahr 2024 fort. Erstmals seit Mitte 2022 erzielte die Branche drei Quartale in Folge reale Umsatzsteigerungen. Besonders der Versand- und Online-Handel wuchs zweistellig und bleibt ein wichtiger Wachstumstreiber. Der stationäre Handel steht hingegen weiter unter Druck, vor allem in Bereichen wie Bekleidung und Unterhaltungselektronik.

      Der Fokus des aktuellen Retail Sales Monitors liegt auf Payment-Trends im stationären Einzelhandel und im Online-Handel in Deutschland. Die Kernerkenntnisse unserer Analyse im Überblick:

      1. Der Trend zur bargeldlosen Zahlung hält weiter an: Der Marktanteil der Kartenzahlung am Gesamtumsatz des stationären Einzelhandels stieg auf 63,5 Prozent, während Bargeld nur noch 33,8 Prozent ausmacht. Seit den 1990er-Jahren hat sich der Barzahlungsanteil mehr als halbiert.

      2. Cashback-Boom trotz rückläufiger Bargeldnutzung: Paradoxerweise werden bei sinkender Bargeldnutzung immer mehr Scheine ausgezahlt. Der Cashback-Umsatz am Point of Sale stieg von 12,31 auf 13,57 Milliarden Euro, und bereits neun Prozent aller Bargeldabhebungen finden im Einzelhandel statt.

      3. "New Debits" als Wachstumstreiber: Internationale Debitkarten von Visa und Mastercard verzeichnen die höchsten Zuwachsraten und steigerten ihren Umsatzanteil von 4,1 auf 6,9 Prozent innerhalb eines Jahres. Allerdings sind sie für Händler drei- bis viermal teurer als die klassische Girocard, die mit 41,5 Prozent weiterhin Marktführer bleibt.

      4. Mobiles Bezahlen im Aufwind: Der Anteil mobiler Zahlungen an bargeldlosen Bezahlprozessen stieg rapide von 7,49 auf 12,85 Prozent binnen eines Jahres. Jeder achte unbare Einkauf wird mittlerweile via Smartphone abgewickelt.

      5. Online-Payment wird von PayPal und Kreditkarten dominiert: 96 Prozent der eintausend meistbesuchten Online-Shops bieten digitale Wallets an, 95 Prozent Kreditkarten. PayPal führt mit 28,5 Prozent Marktanteil vor dem Rechnungskauf (25,8 Prozent). Ratenkaufs- und Finanzierungsmodelle wie Klarna wachsen stark an und haben ihren Anteil innerhalb von drei Jahren verdoppelt.

      Der Retail Sales Monitor 2/2025 liefert fundierte Einblicke in die Umsatzentwicklung im deutschen Einzelhandel und beleuchtet detailliert die aktuellen Payment-Trends. Unternehmen sollten diese Entwicklungen nutzen, um ihre Payment-Strategie zu optimieren und Kundenerwartungen zu erfüllen – stationär wie online.

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      Umsatzentwicklung, bargeldloses Bezahlen und E-Commerce-Wachstum – jetzt Insights erhalten.

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      Stephan Fetsch

      Partner, Deal Advisory, EMA und German Head of Retail & Consumer Goods

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