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Jänner 2025 | Persönliche Einblicke

Ihnen fiel die Rückkehr alles andere als schwer: Unsere Kollegin Manuela Döller-Hauner ist nach vielen Jahren im Ausland nach Österreich zurückgekehrt und wieder in unser Financial-Services-Team am Standort Wien eingestiegen. Benjamin Behr hat sich 2015 für einen Wechsel in einen mittelständischen Produktionsbetrieb entschieden. Nun ist er in Linz als Deal-Advisory-Experte im Einsatz.


 

Rückkehr zur Alma Mater

Du warst bereits von 2001 bis 2004 bei KPMG beschäftigt und bist nach 16 Jahren wieder zurückgekommen. Was waren damals die Gründe für die Übersiedelung in die USA?

Seit 2000 bin ich im Bereich Financial Services tätig und habe für die größten Banken in Österreich, Deutschland, den USA und Großbritannien gearbeitet. KPMG war meine Alma Mater und hat mich zur Finanzregulierung gebracht. Nach meinem Jusstudium wurde ich direkt auf einer Messe für Studierende angeworben. HAK-Abschluss und Jusstudium erklärte man mir, seien ideal für die Mitarbeit bei der Bankenabschlussprüfung. Bei KPMG hatte ich eine großartige Ausbildung bei sehr erfahrenen Manager:innen genossen. Ich ging dabei auch durch eine harte Schule und es wurde sehr viel verlangt – aber meine Lernkurve war immens. 

Manuela Döller-Hauer

Während meiner Zeit bei KPMG habe ich Banken nicht nur bei der Abschlussprüfung unterstützt, sondern auch bei Kapitalmarkttransaktionen oder bei der Implementierung von damals Basel II. Nach einem sehr bereichernden Erasmus-Studium hegte sich mit der Zeit der Wunsch auch noch ein Studium in den USA zu absolvieren. Schließlich habe ich an der Georgetown University, Washington DC, ein Spezialstudium im Internationalen Banken- und Wertpapierrecht abgeschlossen und es blieb nicht nur bei diesem Jahr.

Welche Erfahrungen konntest du außerhalb von KPMG sammeln?

Als Beraterin im Bereich Finanzmarktregulierung habe ich bei den Superlativen der Bankenwelt in vier Staaten und auf zwei Kontinenten gearbeitet. Was das damals größte Finanzinstitut betrifft, dieses war not „too big to fail“. Witz an der Sache, ich habe dort an der Implementierung eines internen Kontrollsystems mitgearbeitet, was nach der Anzahl der im Einsatz gestandenen internationalen Berater:innen als größtes Beratungsprojekt der Welt galt. 

Seit 2020 bist du wieder zurück in Wien. Was waren die Beweggründe für die Rückkehr?

Vorrangig waren es private Gründe – wir wollten unseren Kindern österreichische Wurzeln geben. Brexit und die COVID-Pandemie taten ihr Übriges. Die Rückkehr in der COVID-Zeit war jedoch nicht ideal – Networking-Events fanden nicht statt und so war der Wirkungsbereich anfangs doch sehr eingeschränkt.

Wie war der Wiedereinstieg bei KPMG für dich?

Mein ehemaliger Manager hat mir die Türen geöffnet und mir den Wiedereinstieg in Wien sehr erleichtert, dafür bin ich KPMG und ihm auch sehr dankbar.

Was hast du vermisst – was weniger?

Der österreichische Pragmatismus ist bekannt und nützlich, geht aber nicht immer mit Transparenz einher. Die Übersiedelung des Banken-Advisory-Teams in das Dachgeschoß im April dieses Jahres und die Neuformatierung des Advisory-Teams sehe ich als positive Entwicklung, Erfahrungen der Teams auszutauschen, Diversität zu generieren und Synergien zu stärken.

Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

Bei der 75-Jahr-Feier der KPMG bin ich um einen Tisch gestanden, mit all den Leuten, mit denen ich im Frühjahr 2002 an einem großen Bankenmerger gearbeitet habe. Es fühlte sich an wie gestern. Nichtsdestotrotz hat sich Wien wie auch KPMG stark verändert. Die Stadt ist internationaler und offener geworden – kein Wunder, dass Wien Jahr für Jahr zur lebenswertesten Stadt gewählt wird.


Teamspirit damals und heute

Benjamin Behr

Du warst bereits von 2010 bis 2015 bei KPMG beschäftigt. Was waren damals die Gründe für deinen Wechsel?

In diesen fünf Jahren bei KPMG durfte ich in spannenden Projekten in den Bereichen Audit und Advisory mitwirken und so sehr viel Erfahrung sammeln. Als sich die Möglichkeit ergeben hat, einen mittelständischen Produktionsbetrieb als Geschäftsführer operativ zu führen und aus einer herausfordernden wirtschaftlichen Situation heraus zu entwickeln und zu formen, war es zusammengefasst wahrscheinlich die Herausforderung, die mich gereizt und überzeugt hat, dieses Angebot anzunehmen.

Welche Erfahrungen konntest du außerhalb von KPMG sammeln?

Die Erfahrungen waren vielfältig, da ich in spannenden unterschiedlichen Rollen innerhalb einer Industrieholding tätig sein durfte. Die Aufgaben reichten von sehr operativen Themen eines mittelständischen Unternehmens (bspw. Aufbau von Reportingstrukturen, Einführung eines ERP-Systems) über strategische Weiterentwicklung von Portfoliounternehmen (Standortzusammenlegungen, Digitalisierung der Unternehmensprozesse, Produktentwicklungen etc.) bis hin zu börsenrechtlichen Agenden und M&A-Aktivitäten. Ich freue mich, die gesammelten Erfahrungen für unsere Mandant:innen und Projekte zum Einsatz zu bringen und dadurch einen Mehrwert zu leisten.

Seit September 2023 bist du wieder zurück. Was waren die Beweggründe für die Rückkehr?

Die Beratung hat mich nie ganz losgelassen. Auch war der Kontakt zu Kolleg:innnen über die Jahre hinweg immer gegeben, sowohl als Kunde als auch als Alumnus bei gemeinsamen Projekten oder Veranstaltungen. Das Team und der Spirit bzw. die Mentalität auf der einen Seite und die Vielfältigkeit und Abwechslung der Beratungsprojekte auf der anderen Seite waren ausschlaggebend für die Entscheidung, wieder bei KPMG anzudocken und unsere Dienstleistungen gemeinsam weiterzuentwickeln.

Wie war der Wiedereinstieg bei KPMG für dich?

Ich kann mich noch gut an mein erstes Onboarding vor 13 Jahren erinnern, als ich als Audit Junior im kleinen Penthouse startete und darauf wartete, zu erfahren, bei welchen Prüfungsmandaten ich eingesetzt werde. Mein zweites Onboarding Jahre später war ebenso spannend, wenn auch anders, da ich einerseits bereits wusste, was mich erwartet und andererseits mit einem klaren Blick auf die bevorstehenden Projekte und Aufgaben starten konnte. Bereits beim Empfang und auch im Team wurde ich so herzlich begrüßt und aufgenommen, als wäre ich nie weg gewesen. Es hat mich sehr gefreut, viele bekannte Gesichter wiederzusehen, aber auch neue Kolleg:innen zu treffen und sofort wieder anzuknüpfen und sich als Teil des Teams willkommen zu fühlen.

Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

In der organisatorischen Abwicklung der Projekte durch Nutzung von Microsoft Teams und anderer Tools hat sich doch einiges verändert, sowohl in der Kommunikation innerhalb des Teams als auch mit den Kund:innen. Die Nutzung der Tools hinsichtlich Kollaboration und gemeinsamen Arbeitens an Präsentationen und Modellen hat sich im Vergleich zu vor acht Jahren weiterentwickelt. Was sich erfreulicherweise nicht verändert hat, ist der Spirit im Team und der wertschätzende, persönliche als auch fachliche Austausch.