Unser Ansatz zur erfolgreichen Umsetzung eines Joint Ventures greift die Herausforderung durch folgende, definierte Arbeitsfelder auf:
Weichen stellen: Definition von strategischen Leitlinien und Partnersuche
Die Definition zentraler Leitlinien bildet den strategischen Rahmen für das Joint Venture. Dazu zählen eine klare Vision und Zielsetzung, finanzielle Ambitionen, das Produkt- und Serviceportfolio, relevante Zielmärkte, Vertriebskanäle sowie die angestrebte Positionierung im Marktumfeld inkl. Differenzierungsmerkmalen. Ergänzend werden erste Partneranforderungen definiert, der Business Case abgestimmt und gegebenenfalls steuerliche Strukturierungsoptionen entwickelt.
Wertpotenzial realisieren
Die Wertrealisierung beginnt bereits vor Gründung des Joint Ventures mit der systematischen und hypothesenbasierten Identifikation von Synergien und Performance-Potenzialen. An dieser Stelle sind auch bereits zentrale Kartellthemen zu berücksichtigen sowie weitere rechtliche und regulatorische Anforderungen. Der Einsatz eines Clean Rooms ermöglicht den kontrollierten Austausch von sensiblen Informationen zwischen potenziellen Partnern und minimiert wettbewerbsrechtliche Risiken.
Nach der Entscheidung für das Joint Venture können die identifizierten Potenziale validiert und realisiert werden. Unser strukturiertes Vorgehen ermöglicht eine schrittweise Analyse, Validierung und Implementierung der Potenziale sowie ein konsequentes Tracking bis ins Reporting.
Kontrolle erlangen: Joint-Venture-Blueprint, -Set-up und -Steuerung
Im nächsten Schritt wird typischerweise ein gemeinsames künftiges Betriebsmodell – der Joint-Venture-Blueprint – mit klarer Organisationsstruktur, Governance-Regelungen, definierten Prozessen, Asset-Beteiligungen und Verantwortlichkeiten entwickelt. An dieser Stelle erfolgt zudem in der Regel eine vertiefte Analyse zur Identifikation und Quantifizierung von Synergiepotenzialen.
Basierend auf dem Joint-Venture-Blueprint werden mögliche Carve-out-Komplexitäten analysiert und in ein Carve-out-Konzept überführt, in Vorbereitung auf die Implementierung. Parallel zur Finalisierung der Konzepte unterstützen wir holistisch in den Verhandlungen für die Erstellung des Joint-Venture-Vertrages für die Vertragsunterzeichnung, einschließlich der Definition der passenden rechtlichen Struktur und möglicher Exit-Optionen.
Ein strukturierter Implementierungs- und 100-Tage-Plan sichert die operative Einsatzfähigkeit ab Tag 1. Rollen und Verantwortlichkeiten werden klar definiert, während unser erfahrenes PMO-Team die Umsetzung koordiniert. Darüber hinaus ist es wesentlich, rechtliche Vereinbarungen zu finalisieren, regulatorische Anforderungen zu erfüllen, HR-Prozesse aufzusetzen und Kommunikationsmaßnahmen vorzubereiten.
Die anschließende Umsetzung des 100-Tage-Plans ist essenziell, um die Business-Kontinuität sicherzustellen und regulatorische, rechtliche und steuerliche Anforderungen (Must-do’s) zu erfüllen. Eine zeitige Operationalisierung von Synergiemaßnahmen ermöglicht es, Potenziale schnell zu realisieren und erste Wertbeiträge sichtbar zu machen. Zusätzlich implementieren wir geeignete Governance- und Reporting-Strukturen, die eine nachhaltige Performance gewährleisten.
Mitarbeitende mitnehmen
Die Analyse des „cultural fit“ der Partner im Joint Venture und die Ableitung passender Maßnahmen sind entscheidend, um das Momentum rund um die Gründung eines Joint Venture positiv zu nutzen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Mitarbeiterbindung und deren Veränderungsbereitschaft.
Wir unterstützen Sie dabei durch gezielte Maßnahmen zur Bindung von Schlüsselkräften und zur Reduktion von Widerständen im Unternehmen. Unser Ansatz beginnt mit einer umfassenden Stakeholder-Analyse. Darauf aufbauend entwickeln wir Kernbotschaften und integrieren neue Arbeitsweisen. Dabei bringen wir unsere Erfahrung mit effektiven Kommunikationskanälen, relevanten Inhalten und sinnvollen Zeitplänen im Transaktionsumfeld ein. Zusätzlich betrachten wir weitere wichtige Aspekte wie Kultur, Vergütung und Benefits sowie Organisationsstruktur und Talentstrategien und unterstützen Sie mit unserer Expertise die Anforderungen eines Joint Ventures zu meistern.
Regulatorik-Anforderungen einhalten
Unsere Expertinnen und Experten erarbeiten das Profil der Anforderungen nach Gründung eines Joint Ventures, von kartellrechtlichen Aspekten, über die Konsolidierung bei den Joint-Venture-Partnern, bis zu steuerlichen und markenrechtlichen Themen. Adressiert werden dabei vor allem die Bereiche Compliance, Reporting und Regulatorik. Operative Finance-Themen umfassen die Erstellung von Opening Balance Sheets, GAAP-Umstellungen, die Harmonisierung von Accounting- und Reporting-Strukturen, inkl. Konsolidierungsaspekte. Auch steuerliche Pflichten – etwa in den Bereichen Transfer Pricing, Tax Compliance oder Prüfungssachverhalte – werden strukturiert adressiert.
Außerdem wird erarbeitet, wie interne Standards und Mindestanforderungen sinnvoll ausgerollt werden sollten. Dies umfasst bestehende Treasury-, Controlling- und gruppenweite Steuerungsmodelle für finanzielle Transparenz und Planungssicherheit. Auch adressiert wird beispielsweise die Anbindung an vorhandene Governance-, Risk- und Compliance-Systeme unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) oder der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).
Durch strukturierte Vorgehensmodelle, Checklisten und ein multidisziplinäres Setup erleichtern wir die Umsetzung und sorgen für einen reibungslosen Übergang, sodass Sie die Herausforderungen eines Joint Ventures meistern können.
Die erfolgreiche Gründung und Etablierung eines Joint Ventures ist eine große Herausforderung. KPMG kann Sie hierbei umfassend mit einem Team von Joint-Venture-Expert:innen aus Advisory, Tax und Law unterstützen.