Umfrage Mobiles Arbeiten: Was ist die neue Normalität?

Die Trends der Umfrage zu mobilem Arbeiten aus mehreren Perspektiven – erfahren Sie mehr.

Die Coronavirus-Pandemie hat die meisten Unternehmen gezwungen, ihr traditionelles Arbeitsplatzkonzept komplett zu überdenken und umzugestalten – und dies fast über Nacht. Der grossen Mehrheit gelang es, innerhalb von aussergewöhnlich kurzer Zeit eine operative Struktur zu etablieren, deren Umsetzung unter normalen Umständen Jahre in Anspruch genommen hätte.

Besonders wichtig war dabei, den Mitarbeitenden das Arbeiten ohne die Infrastruktur ihres Büros zu ermöglichen. Dies geschah allerdings oftmals auf Kosten des Risikomanagements. Das Ende der pandemiebedingten Beschränkungen läutete dann zwar eine sehr willkommene Rückkehr zur Normalität ein. Vielen Unternehmen fiel es jedoch schwer, sich an die neue Arbeitsweise anzupassen, zumal diese sich häufig nicht mit einer Regulierung vereinbaren liess, die nicht mehr den Anforderungen der Realität entsprach. Doch heute ist eine Rückkehr zu den Arbeitsmodellen aus der Zeit vor der Pandemie keine Option mehr.

Kritische Risiken im Hinblick auf Steuer und Sozialversicherung, IT-Sicherheit usw. müssen nun dringend angegangen werden. Viele Unternehmen finden es schwierig, die neuen Erwartungen ihrer Mitarbeitenden mit der Compliance in Einklang zu bringen. Neben dem Risikomanagement erfordern weitere Bereiche wie Immobilien, Facility- und Infrastrukturmanagement Aufmerksamkeit.

David Oberson

Partner, Standortleiter Lausanne, Leiter Treuhand

KPMG Switzerland

Umfrage Mobiles Arbeiten nach COVID-19

Mit dem Aufkommen flexibler Arbeitsformen im Zuge der Pandemie müssen Unternehmen ihre Arbeitspolitik entweder formalisieren oder grundlegend überarbeiten. Wir haben 108 Führungskräfte aus den Bereichen Personal, Steuern, Finanzen und Recht in der Schweiz befragt, um aus erster Hand zu erfahren, wie Schweizer Unternehmen mit der veränderten Arbeitslandschaft umgehen. Schwerpunkte der Umfrage waren aktuelle Herausforderungen und Erfolge sowie die Vision der Führungskräfte vom Arbeitsplatz der Zukunft. 

Darüber hinaus beleuchtet die Umfrage einige Schlüsselrisiken, auf die Führungskräfte bei der Umsetzung hybrider Arbeitsmodelle achten sollten, sowie geeignete Massnahmen zur Minderung dieser Risiken. 

Umfragezeitraum: Mai bis August 2022, online

Die wichtigsten Erkenntnisse

Auf hybride Arbeitsmodelle setzen und den Krieg um Talente gewinnen

Keine Überraschung ist, dass die Mehrheit der befragten Unternehmen eine flexible Arbeitsregelung vorsieht, die festlegt, wo die Mitarbeitenden arbeiten können. Nur sehr wenige planen, diesen Trend umzukehren. Hybride Arbeitsformen haben sich – wo möglich – dauerhaft etabliert, insbesondere vor dem Hintergrund der Talentknappheit auf dem Markt. 

Flexibilität vs. Arbeitgeberrisiken

Die Möglichkeit, überall zu arbeiten, birgt Risiken. Handlungsbedarf sehen die befragten Unternehmen aktuell unter anderem im Hinblick auf die Unternehmenskultur, die sich bei weit verstreuten Arbeitsorten nur schwer aufrechterhalten lässt. Die Einhaltung von Steuervorschriften, die Kosten und die digitale Infrastruktur sorgen für zusätzliche Komplexität und Bedenken.

Nicht zuletzt sehen Unternehmen potenzielle Cyberangriffe als reales Risiko für ihr Geschäft und ihre operative Stabilität an.

To-do-Liste: Eine klare Politik ist ein Muss

Die Mehrheit der befragten Unternehmen sieht klare Regeln und Richtlinien für mobiles Arbeiten vor. Einige von ihnen überwachen genau, wo ihre Mitarbeitenden arbeiten. 

Ein typisches Thema in der Schweiz: grenzüberschreitendes Arbeiten

Wenn Mitarbeitende grenzüberschreitend arbeiten, entstehen bei der Distanzarbeit mehrere Probleme im Zusammenhang mit Steuer- und Sozialversicherungsfragen. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen gibt zu, dass dafür noch keine vollständige Lösung gefunden wurde. 

Daseinszweck von Büroflächen in der Schwebe

Unternehmen müssen eine klare Vorstellung von ihrem zukünftigen Bürokonzept haben. Die Befragten sind überzeugt: Zum einen wird der Bedarf an Büroflächen abnehmen, zum anderen wird sich aber auch ändern, wie die Mitarbeitenden den eigentlichen Zweck des Büros wahrnehmen. Unternehmen müssen diese Fragen in ihrer Immobilienstrategie berücksichtigen.

Bezüglich der erwarteten Entwicklung der Immobilienkosten pro Schreibtisch waren die Befragten geteilter Meinung.

Ergebnisse: Was sollten Arbeitgeber tun?

Unternehmen müssen sich anpassen, um in der von Umbrüchen und Veränderungen geprägten Arbeitslandschaft und angesichts der von Mitarbeitenden zunehmend eingeforderten Flexibilität wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Unternehmenskultur zu stärken.

Flexible Arbeitsmodelle sind fest etabliert, wie aus den Ergebnissen unserer Umfrage deutlich wird. Unternehmen müssen die damit verbundenen Herausforderungen meistern und sorgfältig überwachen, um zukünftige Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Umfrage Mobiles Arbeiten (auf Englisch)

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick

Umfrage Mobiles Arbeiten (auf Englisch)

Diskutieren Sie die Ergebnisse mit uns

Unsere Expertinnen und Experten stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um die Ergebnisse der Umfrage im Detail zu besprechen und Ihnen eine massgeschneiderte Analyse Ihrer Risiken und blinden Flecken anzubieten.

Unser Team unterstützt Sie bei der Formulierung, Anpassung und Vermittlung Ihrer Arbeitsrichtlinien und steht Ihnen bei der Entwicklung und Umsetzung Ihrer zukünftigen Arbeitsplatzstrategien zur Seite, um Mehrwert in den Bereichen Mobilität, Steuern, Sozialversicherung, digitaler Wandel, Immobilien und Recht zu schaffen.

David Oberson

Partner, Standortleiter Lausanne, Leiter Treuhand

KPMG Switzerland

Taher Balafrej

Partner, Digital Transformation

KPMG Switzerland

Chams Friaa

Director, Global Mobility Services, Tax&Legal

KPMG Switzerland

Shirin Yasargil

Director, Rechtsanwältin, HR Legal Services

KPMG Switzerland

Laurent Aillard

Senior Manager, Real Estate Advisory

KPMG Switzerland

Catherine Guignard-Aeby

Senior Manager, Rechtsanwältin

KPMG Switzerland

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